BRG Schloss Wagrain

Vöcklabruck

Schule Bundesrealgymnasium BRG Schloss Wagrain Vöcklabruck Bildung Architektur Zubau Campus Bauen im Bestand

Projekttyp

Zu- und Umbau Bundesrealgymnasium,
Schule und Bildung

Leistungsumfang

Architekturwettbewerb 2020 | 1. Preis
Generalplanung

Standort + Jahr

Vöcklabruck, Oberösterreich I Realisierung 2022-2024

Auftraggeber

Bundesimmobiliengesellschaft
Abteilung Schulen OÖ

Nutzfläche + Kosten

2.200 m²+ Umbau Bestand I €6,5 Mio

Team

M. Urmann, J. Pröll, S. Dapo, C. Langeder, S. Pravez

Fotograf

Kurt Hörbst

Urmann Radler Architekten

Das gesamte Areal um das Schloss Wagrain bietet durch die Implementierung verschiedenster Schultypen einen attraktiven und wertvollen Bildungsstandort. Obwohl das Areal dem Grunde nach weitläufig ist stellt die geplante Erweiterung des BRG um das geforderte Raumprogramm eine städtebauliche und funktionale Herausforderung dar.

Diesem Projekt liegen im Grunde drei Eckpunkte zu Grunde:

  • Übersichtliche und gute Adressbildung der neuen Verwaltung
  • Optimale Verflechtung des Zubaus mit den bestehenden Wegesystemen-kurze Wege
  • Respektvoller Umgang mit dem Bestand, speziell mit dem historischen Schloss

 

In diesem Sinne wird die Erweiterung auch als „Vervollständigung der Wege“ gesehen. Durch die Situierung am östlichen Grundstück, die parallele Ausrichtung zum Bestand und die Anbindung sowohl an der Magistrale, als auch am nördlichen Klassentrakt werden bestehende Sackgassen aufgelöst. Das gesamte BRG Wagrain kann nun in Form einer Schleife durchgangen werden, was kurze und schnelle Verbindungen, eine optimale Übersichtlichkeit und die Nutzung vorhandener Funktionen möglich macht. Durch die zweigeschossige Ausführung des Zubaus wird kein neuer Aufzug benötigt.

Die bestehende Magistrale wird in beiden Geschossen nach Osten verlängert, wodurch der östliche Nebeneingang nicht nur erhalten werden kann sondern auch aufgewertet wird. Direkt an dieser Magistrale liegt die neue Verwaltung. Die erdgeschossige Lage in Verlängerung des Haupteingangs und direkt am Osteingang garantiert nicht nur für Besucher eine logische, übersichtliche und klare Erreichbarkeit, sondern bietet durch die zentrale Lage eine optimale und kurze Verbindung zu den Unterrichtsbereichen. Die erforderlichen Stellplätze werden im östlichen Bereich des Grundstückes situiert, nahe der Verwaltung und in Sichtweite des externen Zugangs.

Eine einläufige Treppe leitet ins erste Obergeschoss, wo sämtliche neue Stammklassen situiert werden. Die Setzung des im ersten Stock einhüftigen Baukörpers garantiert eine optimale Belichtung der Stammklassen, durch die konische Form kann die den Räumen vorgelagerte Gangzone so aufgeweitet werden, dass aus einer reinen Wegefläche auch ein attraktiver Aufenthalts- und Pausenraum wird. Für die bestehenden Unterrichtsräume ändert sich bezüglich Belichtung wenig, da der angemessene Abstand auch weiterhin die entsprechende Besonnung ermöglicht.

Die Anbindung an die Turnsäle wird neu organisiert und bietet nun eine „echte“ Barrierefreiheit, auch für den externen Zugang, der außerhalb der Betriebszeiten unabhängig vom Schulbau funktioniert.

Durch den Neubau wird der bestehende Tiefhof in seiner Breite erweitert und als Aufenthaltszone in das neue Konzept eingebunden. Die Zugänglichkeit passiert dabei nicht nur über das Untergeschoß sondern auch über eine von der Magistrale erreichbare neue Sitztreppen-Anlage.

 

 

Architektur

Am gesamten Areal finden sich die verschiedensten Bauphasen mit den unterschiedlichsten Baustilen wieder. Gerade aus diesem Grund sollte der aktuelle Neubau nicht durch seine Auffälligkeit, sondern eher durch seine harmonische Einfügung zu Tage treten, zumal schon der Zubau aus 2000 starke Präsenz zeigt und die Gefahr einer weiteren „Konkurrenz“ besteht. Aushängeschild des BRG sollte auch weiterhin das Schloss sein.

Aus diesem Grunde soll das Wettbewerbsprojekt in einer klaren und edlen Formensprache in Erscheinung treten. Lange Fensterbänder geben dem Baukörper die notwendige Leichtigkeit, die hinterlüftete Fassade mit den horizontal gegliederten Faserzementplatten sorgt für die entsprechende Feinheit. Zum neuen Innenhof hin öffnet sich die Fassade mit großzügigeren Verglasungen, wobei sich das Erdgeschoß zurücknimmt um eine der Verwaltung vorgelagerte Loggia aufzunehmen. Zusätzlich bietet der Rücksprung einen effektiven konstruktiven Witterungs- und Sonnenschutz.