I KONZEPT
Städtebau
Aufgrund der Tatsache, dass das alte Gebäude des Kindergartens nicht mehr den zeitgemäßen Standards entsprach und diese auch durch Umbauten nicht erreicht werden konnten, wurde die Notwendigkeit eines Neubaus erkannt. Die Stadt Ried entschied sich allerdings nicht für einen Neubau auf der grünen Wiese, sondern für den bestehenden Standort in der Stadt und somit auch gegen das Absiedeln von so wichtigen Institutionen aus der Innenstadt.
Die städtebauliche Situation gibt ein enges Korsett vor, an dem sich der Neubau zu orientieren hat. Das 3-geschoßige Gebäude führt auch in Zukunft die Fassadenfront des oberen Kirchenplatzes fort, wobei sich die hofseitige Gebäudelinie an die bestehende Nachbarbebauung anlehnt. So entsteht in Summe ein L-förmiger Grundriss nach historischer Analogie, der sich im Westen an die bestehende Brandwand des Nachbargebäudes anlehnt und bis zur Abgrenzungslinie gezogen wird. Im Osten übernimmt der Baukörper die derzeit existierende Fassadenlinie, wodurch nicht nur die Belichtungssituation im Inneren des Neubaus optimiert wird, sondern auch das „Zubauen“ des Nachbars vermieden wird.
Der eigentliche Haupteingang befindet sich am oberen Kirchenplatz und tritt nach außen als von der Fassadenfront zurück gesetzte Nische auf. Das Zurücksetzen ermöglicht sowohl einen witterungsgeschützten Zugang als auch die Möglichkeit zum Abstellen von Kinderwägen und wenigen Fahrrädern.
Ebenfalls sehr wichtig wird die Zugangssituation von Süden her sein. Über den Außenbereich gelangt man in das durchgesteckte Foyer, auch hier schützt ein Rücksprung vor Witterung.
II ARCHITEKTUR
In seiner inneren Struktur will das Gebäude von den Kindern als „Zuhause“ gesehen und empfunden werden…
Im Erdgeschoß sind die wichtigsten Allgemeinbereiche angeordnet, das zentrale Foyer bietet genügend Platz für diverseste Nutzungen und erschließt das Haus auf kurzem Wege. Speisebereich und Mehrzweckraum befinden sich im Nahbereich, wodurch einer kombinierten Nutzung nichts im Wege steht.
Im ersten Obergeschoß befinden sich zwei Gruppenräume, wobei jeder Gruppenraum zweiseitig belichtet ist. Der Bewegungsraum orientiert sich nach Norden.
Im zweiten Obergeschoß entfällt der Bewegungsraum, an dessen Stelle tritt ein Gruppenraum. Um auch hier eine optimale Belichtungssituation für die Kinder zu schaffen sowie die nicht ganz optimale Lage im 2.OG aufzuwerten generiert ein großzügiger Dacheinschnitt die Möglichkeit der morgendlichen Besonnung sowie einer attraktiven Dachterrasse als Bonus zum Freibereich.
Das Haus soll als „Dorf für kleine Kinder“ verstanden werden, Gangzonen sollen bespielt werden und nicht nur als reine Garderobenbereiche fungieren.
III WIRTSCHAFTLICHKEIT
Durch die kompakte Ausgestaltung des Baukörpers sowie eines Entwurfes der kurzen Wege wird auf eine wirtschaftliche Herstellung sowie auf eine ökonomische Instandhaltung großer Wert gelegt. Bei der Herstellung kann man sich auf konventionelle und bewährte Bauweisen, in diesem Falle auf den Massivbau, verlassen. Der Ausbau passiert mittels Trockenbau, teilweise wurden Wände mit Echtholzpaneelen verkleidet.