Gemeindezentrum

Hörsching

Projekttyp

Öffentlicher Raum, Amtsgebäude
Musikschule und Ortsplatzgestaltung, Städtebau

Leistungsumfang

Architekturwettbewerb 2020 I 2. Preis

Auftraggeber

Marktgemeinde Hörsching

Team

M. Urmann, J. Pröll, T. Aufreiter, UrmannRadler ZT GmbH mit Architekt Alfred Sturm

Urmann Radler Architekten

Mit dem Neubau des Amtsgebäudes, der Neugestaltung des Ortsplatzes sowie der städtebaulichen Überlegung der zentrumsnahen Liegenschaften stellt die Marktgemeinde Hörsching die Weichen für einen Zukunfts-fitten, belebten und vor allem gestärkten Dorfkern. Das Amtsgebäude kehrt zurück ins Dorf, und setzt so den sehr wichtigen Impuls für die weiteren Schritte.

Der Entwurf nimmt die historisch gewachsenen Strukturen auf und setzt sich als L-förmiger Baukörper auf das langgestreckte, Nord-Süd gerichtete Grundstück. Die Fassade nimmt die Vorderkante der Fleischerei auf und besetzt die größtmögliche Breite am Grundstück, um am Dorfplatz präsent zu sein und die Platzbildung zu unterstützen. Dort befindet sich der Haupteingang, westlich zieht die Bäckergasse in charmanter Art und Weise vorbei und führt nach Norden, östlich öffnet sich ein schmaler Durchgang, welcher sich zu einem kleinen Innenhof aufweitet, um in weiterer Folge den Durchgang zur nördlich verlaufenden „Hörschingerstraße“ zu inszenieren. Die Durchwegung bleibt öffentlich, schafft Aufenthaltszonen und dient bei Veranstaltungen als geschützter und vielseitig nutzbarer Raum.

Die Neugestaltung des Ortsplatzes nimmt die vorhandenen Potentiale auf und versucht diese zu einem großen Ganzen zu vereinen. Beginnend mit dem als offenen und weitläufigen Raum gestalteten Brucknerplatz verengt sich der öffentliche Raum ab dem neu zu errichtenden Wohn- und Geschäftszentrum in Richtung Westen, um sich anschließend durch teilweise Überblattung des Baches zu einem weiteren „Platz“ aufzuweiten. Idee des Ganzen ist es, sämtliche wichtige Funktionen für ein funktionierendes Marktzentrum an einem Platz zu vereinen.

In diesem Sinne soll der ganze Bereich eine einheitliche Pflasterung erhalten, Baumpflanzungen, Grüninseln und sonstige Interventionen werden als Ausschnitte im Belag behandelt. Heutzutage nennt man diese Gestaltung „Begegnungszone“, früher war es schlicht und einfach der perfekt funktionierende Marktplatz…. ein zu erreichendes Ziel!

Die Gebäude der städtebaulichen Studie unterstützen durch ihre Lage und ihre Höhenstaffelung die Idee des Entwurfes. Der Brucknerplatz wird durch das neue Wohn- und Geschäftshaus begrenzt, welches nicht mehr die Kante der ehemaligen Bebauung aufnimmt, sondern von der Straße nach Westen abrückt, um der bestehenden Struktur und dem Vorbereich der Kirche mehr Raum zu geben.

Architektur

Ein Amtsgebäude soll in seiner Erscheinung viele Eigenschaften vereinen, die den Geist einer Gemeinde ausmachen und eine umfassende Identifikation mit dem Objekt ermöglichen. Der gegenständliche Entwurf spielt mit diesen Parametern und setzt das neue Haus selbstbewusst und doch zurückhaltend an diese prominente Stelle. Nicht nur die Erdgeschoßzone lädt durch die offene Gestaltung zum Betreten ein, das ganze Haus wird von öffentlichem Raum umflossen.

Oberflächen und Konstruktionen lehnen sich an bewährte und ortsübliche Materialien an, Putzflächen gestalten die Außenhaut, Holz und Beton geben dem Innenraum eine klare Ausrichtung. Teppichböden geben den Büroräumlichkeiten eine angenehme Atmosphäre, die Gangbereiche werden von harten und pflegeleichten Böden dominiert.